70 Jahre

Angelverein Bruchhausen

Historie 70 Jahre Angelverein Bruchhausen

1947    ***   2017


Der zweite Weltkrieg 1945 war endlich vorbei. Man gewöhnte sich  

                 allmählich daran, daß jeder wieder frei und ungezwungen

   seinen Neigungen nachgehen konnte.

In dieser Zeit trafen sich am 29. Mai 1947 einige Interessenten,

um in Bruchhausen einen Angelverein zu gründen.

                                                      

 


Am 23. Juli 1947 fand dann die erste Mitgliederversammlung statt.



Zum ersten Vorsitzenden wurde einstimmig der damalige

Bahnhofswirt Rudi Gehring gewählt.

Jetzt galt es, den Verein  mit Leben zu erfüllen,

was in der damaligen Zeit sehr schwierig war.

Idealismus und guter Wille waren reichlich vorhanden,

doch es fehlte an materiellen Vorraussetzungen.


Seite aus unserem alten Kassenbuch


Ein erstes Gemeinschaftsangeln fand am 16. Sept. 1947

in der Möhnetalsperre statt. Gesamtfang lt. Niederschrift:

ein kleiner Hecht und mehrere Barsche.

Am 25. Mai 1948 wurde das erste Stiftungsfest gefeiert.

Der Mitgliederbestand: 16 Angelsportfreunde.



In den Jahren 1950 bis 1952 bemühte sich der Vorstand das

Fischereirecht an der Ruhr vom "Koltersiepen" bis zur

"Schlacht" bei Niedereimer zu klären und nach Möglichkeit zu pachten.

Es war ein langer mühseliger Weg, bis 1952 vom Ruhrverband Essen

eine Erlaubnis zum Angeln erteilt wurde.


 Egon Müller und Anton Hallmann



Die Anpachtung des Werksgraben "Hiag" erfolgte 1958.
Die Mehrheit der Mitglieder lehnte diese Anpachtung
zunächst ab.
Erst als 2 Mitglieder, die die Verhandlungen mit
dem Ruhrverband geführt hatten, erklärten,
den Graben dann selbst zu pachten,
erfolgte die allgemeine Zustimmung.

Die Idee zur Errichtung eines eigenen Angelheimes
wurde seit 1960 verfolgt.
Es konnte endlich dank des Entgegenkommens
der damaligen Gemeinde Bruchhausen
in Eigenleistung unter größtem persönlichen
und finanziellen Einsatz der Vereinsmitglieder geschaffen werden.
Die Gelegenheit bot sich, als die Gemeinde beschloß,
ein Sportheim und einen neuen Sportplatz mit
den dazugehörigen Gebäuden zu bauen.
Der Platz, auf dem der halb verfallene Umkleideraum
beim Sportplatz stand, wurde dem Angelverein zur
Errichtung eines eigenen Heimes zur Verfügung gestellt.


So entstand ein Vereinszentrum, das, nicht zuletzt auf Grund der günstigen Lage zu den Gewässern von allen Vereinsmitgliedern

angenommen wird.

Das Anglerheim konnte 1976 seiner Bestimmung übergeben werden

.



Im Zuge der der kommunalen Verwaltungsreform 1974 mussten

die Fischereirechte in NRW genossenschaftlich gebündelt werden.

Es bildete sich die Ruhrfischereigenossenschaft in Essen.

Hiesige Angelvereine befürchteten, von der riesigen

Genossenschaft geschluckt zu werden und dann

kein Mitspracherecht zu haben.

Es wurde die Fischereigenossenschaft Arnsberg ins

Leben gerufen.

Diese bündelt seitdem die Fischereirechte und gibt

die Erlaubnisscheine für die Ruhr an die Vereine aus.

Die Fischereierlaubnisscheine für die jeweiligen Vereine

werden immer für 12 Jahre ausgestellt; danach beginnen

neue Pachtverhandlungen.

Dem Angelverein Bruchhausen ist die Gewässerstrecke

der Ruhr vom Wehr Niedereimer bis zur Blockstelle

Hüsten beidseitig der Ruhr und der Werksgraben der

Fa. Perstorp mit Ausnahme des eingefriedeten

Werksgeländes zugeteilt.




Die im Jahre 1929 errichtete Brücke über die Ruhr

musste trotz mehrmaliger Sanierungen aufgrund der

nicht mehr genügenden Standsicherheit und anderer

Mängel abgerissen werden.



Dank einer Bruchhauser Bürgerinitiative konnte

ein Neubau an gleicher Stelle durchgesetzt werden.

1997 wurde die Herbremebrücke fertiggestellt

und konnte übergeben werden.



Behelfsbrücke während des Neubaues, im Hintergrund die alte Brücke.

 

Hochwasser an der alten Brücke 1995


Von der Stadt Arnsberg als Rechtsnachfolgerin

der Gemeine Bruchhausen sollte der Angelverein für

die bisher unentgeltliche Überlassung des Angelheimes

in ein entgeltliches Pachtverhältnis übergeführt werden.

1999 nach langen zähen Verhandlungen konnte

der Kauf des Anwesens abgeschlossen werden.




Im Rahmen der naturnahen Entwicklung der oberen Ruhr

wurde im Jahre 2001 eine Fischtreppe zwischen Ruhr und Obergraben

unterhalb des Wehres in Niedereimer errichtet.

Nach anfänglichen Problemen wird die Fischtreppe

inzwischen von den Fischen gut angenommen.




Im Jahre 2000 musste die "Grabenbrücke am Polizeidenkmal"

auf Grund baulicher Mängel abgerissen werden.

Für uns Angler war die Brücke über Jahrzehnte immer

ein guter und erfolg versprechender Angelplatz.



Die zweite, bis in die siebziger Jahre über den Obergraben

führende Brücke, ungefähr auf Höhe des Grundstücksendes

der Baumschule Krass, war bereits Jahre

zuvor abgebrochen worden.




Im Jahre 1994 entstanden Überlegungen, die alte
Hackelandbrücke über den Untergraben abzureißen
und an nahezu gleicher Stelle eine Neue zu errichten.
Der Angelverein wurde von der Stadt Arnsberg im Vorfeld
in die Überlegungen eingebunden mit dem Ziel,
den Fischbestand während der Bauphase möglichst
wenig zu beeinträchtigen.
Im Sommer 2005 erfolgte die Errichtung und Inbetriebnahme.



Im Jahre 2016 konnten im Bereich "Ernst Otto" weitere

Renaturierungsmaßnahmen an der Ruhr durchgeführt werden.

Die Fläche wird noch eingesät und mit

Bäumen und Büschen bepflanzt.